Mal ehrlich, wie viele Golftipps hast du schon versucht umzusetzen? Haben sie dich weiter gebracht? Bist du jetzt sicherer geworden beim Schlagen?
Kann gut sein, dass du zum Thema Golfschwung bereits den einen oder anderen Artikel gelesen hast, YouTube Videos schaust, versuchst Tipps von Mitspielern umzusetzen oder sogar regelmäßig viel Geld in Trainerstunden investierst ohne eine langfristige Verbesserung in deinem Spiel zu bemerken. Wenn das so ist, dann kann ich dich beruhigen, du bist kein Einzelfall.
Die meisten Golfer leiden unter:
- Wenig Schlagweite
- Schlägen die aus der Richtung gehen (z.B. Linkskurve oder Rechtskurve)
- Unsauberen Treffern
- getoppt
- zu fett
- Hackentreffer
- Spitzentreffer
- oder vielleicht sogar Luftschläge
- Geringer Flughöhe
Es passiert nicht ohne Grund, dass die meisten, obwohl sie viel trainieren, nicht besser werden. Hierfür sehe ich 2 Gründe:
- Die Golfer unterschätzen, wie komplex die Golftechnik wirklich ist.
- Sie unterliegen vielen falschen Glaubenssätzen, welche sie daran hindern in die richtige Richtung zu gehen.
Im Folgenden zeige ich dir, wie du besser werden kannst und welche Irrtümer bzw. welche falschen Glaubenssätze dich daran hindern. Es ist ein Leittext, eine Art Leitfaden als Hilfestellung, damit du künftig das Bestmögliche aus deinem Training herausholst. Des Weiteren wirst du sehen wie ich als Golflehrer ticke und was meine Philosophie ist.
Deine 3 Schritte zum besseren Golfspiel
1. Schritt:
Richtige Analyse und technische Diagnose
An der Stelle werden schon die meisten scheitern, denn die Golftechnik ist sehr komplex (10 Golflehrer, 11 Meinungen). Das ist die Realität! Und die gut gemeinten Ratschläge deiner Mitspieler sind erst recht keine Lösung.
Der erste wichtige Schritt in die richtige Richtung ist, wenn wir Irrtum Nummer 1 aus deinem Kopf kriegen:
Irrtum Nr. 1
Zu wissen was man falsch macht
„Ich weiß was ich falsch mache. Ich bin nur noch nicht in der Lage das umzusetzen.“ Immer wieder höre ich diese Worte vom einen oder anderen Schüler. Ergänzt wird dies häufig mit einer der folgenden Begründungen:
„Ich bin zu verkrampft.“
„Ich will immer zu viel.“
„Ich setze zu viel Kraft ein.“
„Manchmal konzentriere ich mich nicht richtig.“
„Ich bin zu neugierig und guck immer zu früh nach.“
Selten kommt jemand zu mir ins Training, der bei der Fehlerdiagnose seines Schwungs gedanklich, wenigstens ansatzweise, in die richtige Richtung geht. Wem es nicht gelingt seine Bewegung gut zu analysieren, der muss sich nicht schämen. Die Analyse des Golfschwungs und die technische Diagnose sind, wie bereits erwähnt, sehr schwierig.
Die vier Phasen des Lernens:
- Unbewusste Inkompetenz (Ich weiß nicht, dass ich etwas nicht weiß oder kann)
- Bewusste Inkompetenz (Mir wird bewusst, dass ich etwas nicht kann)
- Bewusste Kompetenz ( Ich weiß, dass ich etwas kann)
- Unbewusste Kompetenz ( Ich mache etwas automatisch)
Diese vier Phasen gibt es in jedem Lernprozess.
Hast du Irrtum Nr. 1 beseitigt? Wenn ja, dann gratuliere ich dir, denn du hast dich schon verbessert. Du bist jetzt in der zweiten Phase des Lernens und versuchst nicht etwas umzusetzen, das völlig irrelevant ist oder vielleicht sogar kontraproduktiv, was noch schlimmer wäre.
Wie geht es jetzt weiter und was musst du jetzt lernen? Gute von schlechten Informationen zu unterscheiden ist eine Kernkompetenz auf dem Weg zum guten Golfer. Zu lernen was eine BISK Analyse ist, ist schon mal ein guter Anfang.
Was ist eine BISK Analyse?
BISK ist ein Akronym und steht für die Reihenfolge der zu analysierenden Elemente eines Golfschwungs ( Ballflug > Impact > Schläger > Körper ). Mit dieser Reihenfolge erhält man in jedem einzelnen Schritt die notwendigen Informationen, um sich im nächsten Schritt der Analyse leichter zu tun und viele mögliche Fehler-Ursachen auszuschließen. Kurz gesagt, man kommt schneller und leichter zur richtigen Fehlerdiagnose.
Ballflug
Man betrachtet zuerst die BALLFLÜGE und sucht nach einem bestimmten Muster, dem Ballflugmuster. Gibt es irgendwelche Tendenzen? Welche Ballflüge kommen am häufigsten vor? Ein Ballflugmuster wäre z.B.: „Der Ball startet links und kurvt nach rechts (also Pull-Slice), manchmal getoppt und hie und da ein Socket“. Mit diesen Informationen, weiß man schon mal eine Menge und man kann viele Fehlstellungen im nächsten Schritt IMPACT (Treffmoment) ausschließen.
Impact
In unserem Beispiel mit dem Pull-Slice hat man leichtes Spiel. Man weiß, dass der Schläger offen zur Schwungbahn war und von außen nach innen durch den Ball geschwungen hat. Physikalisch gesehen kann es mit einem Eisen nur so zu diesem Ballflug kommen. Die weiteren Treffmomentfaktoren muss man jetzt noch genauer unter die Lupe nehmen.
Schläger
Als Nächstes prüft man in unserem Beispiel an welcher Stelle im Schwungablauf sich der Schläger öffnet und von der richtigen Ebene abkommt. Denn er kommt, wie man weiß, beim Pull-Slice immer von außen. Man betrachtet nur die Bewegung des Schlägers im Raum, völlig isoliert von der Körperbewegung.
Körper
Erst jetzt schaut man, welche falschen Bewegungen zu diesen Fehlstellungen führen.
Lerne bei deiner Eigenanalyse dich an diese Reihenfolge zu halten! Nach der korrekten Fehlerdiagnose kommen wir nun zu Irrtum Nr. 2:
Irrtum Nr. 2
Zu glauben man trifft nur unkonstant
Sicher kennst du die Metapher vom halb vollen Wasserglas, dass man auch als halb leer bezeichnen kann. Je nachdem aus welcher Perspektive man es betrachtet, ist jede dieser beiden Behauptungen richtig. Was hat das Ganze mit dem Golfschwung zu tun?
Diese zwei Perspektiven gibt es auch beim Betrachten deines Golfschwungs. Eine davon ist zu denken du triffst unkonstant. Das würde bedeuten, du kannst den richtigen Schwung, bist aber nicht in der Lage diesen konstant zu wiederholen.
Bei der zweiten Perspektive ist alles ganz anders. Du kommst du zu der Erkenntnis, dass du zwar konstant triffst, aber leider konstant falsch. Ich sage dir jetzt etwas, was dich irritieren wird: Selbst mit dem schlechtesten Schwung kann es vorkommen, dass sich die Fehler in der Bewegung so ausgleichen, dass der Treffer sich sauber anfühlt und der Ball im Ziel landet. Nach so einem Treffgefühl glaubst du, du kannst den richtigen Schwung. Mit dieser Denkweise befindest du dich aber in einer Einbahnstraße. Wirklich verbessern kannst du dich nur, wenn du erkennst, welcher Fehler permanent vorhanden ist.
Lass mich meiner Leidenschaft nachgehen und für dich deinen Schwung analysieren und korrigieren.
2. Schritt:
Das Umsetzen der Korrekturen
Nur mit der richtigen Trainingsmethode schaffst du es die notwendigen Korrekturen in deinen Schwungablauf zu integrieren. Oberstes Gebot für beide – Trainer und Spieler – lautet, jetzt Geduld bewahren und anfangs erst leichtere Aufgaben wählen. Also vom leichten zum schweren Schlag, vom langsamen zum schnellen Schwung, erst vom Tee dann vom Boden, der Einsatz von Hilfsmitteln usw. .
Irrtum Nr. 3
Das eine Schwung-Geheimnis zu suchen
Was auch einige von mir hören wollen, ist der eine goldene Tipp, dieses eine Schwung Geheimnis, mit dem man sofort um Klassen besser trifft. Auch hier muss ich meine Schüler enttäuschen, so etwas gibt es nicht. Der einzige Erfolgsweg den ich kenne, ist:
üben, üben, üben … aber bitte nur mit richtigem Fahrplan!
Was bedeutet, trainieren mit richtigem Fahrplan?
- Lerne die wichtigen Grundlagen der Golftechnik
- Analysiere deinen Schwung richtig (am besten mit Trainer)
- Trainiere die neue Bewegung um sie zu automatisieren
- Und dann immer wieder aufs Neue – analysieren und trainieren (um die neue Technik beizubehalten, oder noch besser, sie zu verfeinern.)
3. Schritt:
Die neu erlernte Technik beibehalten
Wer nach einer erfolgreichen Trainerstunde meint, jetzt habe ich es für immer drauf, so nach dem Motto „ set it, forget it “, der liegt falsch. Ab jetzt trainierst und spielst du in Eigenverantwortung und wenn du nicht aufpasst, verlierst du die Technik schneller als du denkst. Das muss aber nicht sein! Was dabei zu beachten ist, lernst du bei mir.
Irrtum Nr. 4
Ich kann’s !
Diese Aussage ist auch bekannt als der kürzeste Golfwitz. Jeder der schon etwas länger Golf spielt, kennt diesen Witz. Es gibt Dinge, die man nie verlernt, wie das Radfahren. Über das Golfen kann man das nicht so einfach sagen.
Der Golfschwung braucht regelmäßige Pflege. Er ist eine Dauerbaustelle. Man muss seinen Golfschwung mit seinen individuellen Fehlstellungen kennen und daran arbeiten in der richtigen Bewegung zu bleiben.
Aber mal ehrlich, liegt in diesem ständigen tüfteln an der Technik nicht auch irgendwie der Reiz dieses Spiels?
Eigenanalysen beim Golf
Du willst eine gute Schwungtechnik, die dir dein Trainer beigebracht hat, beibehalten bzw. automatisieren, dann musst du trainieren. Wesentlicher Bestandteil dieses Übungs-Prozesses sind regelmäßige Analysen. Immerhin willst du die richtige Bewegung wiederholen und nicht in die falsche zurückfallen. Wenn dein Trainer mal nicht an deiner Seite steht, bist du der Chef. Du bist jetzt in der Verantwortung. Was du jetzt brauchst sind gute Eigenanalysen. Diese Analysen sind aber nicht ganz so einfach wie man denkt, da immer ein Blick von außen notwendig ist.
Irrtum Nr. 5
Ich kann mich auf mein Schwung-Gefühl verlassen
Nein, kannst du nicht!
Selbst Tiger Woods sagt, dass bei ihm Gefühl und Realität immer voneinander abweichen. Wenn schon der beste Golfer aller Zeiten Tiger Woods das sagt, dann kannst du davon ausgehen, dass du immer einen Blick von außen auf deine Technik brauchst.
Insbesondere in der Phase einer Schwungumstellung fühlen sich diese Korrekturen, auch wenn sie richtig sind, erst einmal extrem falsch an. Nur mit einem Blick von außen auf die Technik hat man das notwendige Feedback, welches einem die Sicherheit gibt, genauso weiter zu schwingen. Man braucht viele Wiederholungen mit diesem komischen neuen Schwunggefühl, bis die Bewegung automatisiert ist und sich besser anfühlt.
Die Videoanalyse
Es gibt viele Analyse-Tools (-Hilfsmittel) welcher man sich bedienen kann. Es gibt die Video-Analyse, Radargeräte, impact Tapes, Schwung-Geschwindigkeitsmesser und vieles mehr. Aber dein wichtigstes Hilfsmittel sollte die Videoanalyse sein, welches immer wieder zum Einsatz kommen sollte. So gut wie jeder hat sie in seiner Hosentasche die Video-Kamera auf dem Smartphone. Alles was jetzt noch fehlt, ist ein Stativ und eine Haltevorrichtung um dein Telefon zu befestigen. Du kannst auch mit einem Tablett arbeiten, was sogar noch mehr Sinn macht, da du die Details deines Schwungs auf dem größeren Bildschirm besser siehst, wenn du ihn in Zeitlupe anschaust. Diese Kameras liefern schon sehr scharfe Zeitlupenaufnahmen mit teilweise sogar bis zu 250 Bildern pro Sekunde. Bei Aufnahmen mit guten Lichtverhältnissen sieht man das Schlägerblatt und den Schaft sogar ganz scharf im Treffmoment.
Das Fazit
Hast du dich an der ein oder anderen Stelle im Text angesprochen gefühlt? Das sind für gewöhnlich die Probleme, denen Golfer in ihrer Entwicklung begegnen. Es gibt aber noch weitere Fallen, in die man gerne tappt. Mit diesem Beitrag stelle ich aber keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Alles was ich mir als Golflehrer im Training wünsche, ist dir so gut wie möglich zu helfen. Das geht aber nicht, so lange du dir selbst im Weg stehst.
Nehme diese Punkte ernst, denn schließlich geht es um deinen Erfolg auf dem Golfplatz.
Was ist meine Aufgabe als Trainer?
Ich bin für das große Ganze zuständig. Ich helfe dir, deinen Schwung zu analysieren und den Grund, für deinen Misserfolg, zu diagnostizieren. Glaube mir, zu Beginn dieses Trainings-Prozesses willst du, dass das Fundament stimmt, sonst gehst du mit all deinen Korrekturen und Übungen ständig in eine falsche Richtung.
Ich helfe dir, eine für dich optimale Bewegung zu finden.
Kenne deinen Schwung, analysiere ihn regelmäßig und versuche immer herauszufinden, mithilfe der BISK-Analyse, was zu den schlechten Schlägen geführt hat. Sei einfach mehr und mehr dein eigener Golflehrer.