European Tourpro Matt Wallace (zur Zeit auf Rang 31 der Weltrangliste) hat mir verraten wie er an seiner Putt-Technik arbeitet. Nach diesem Interview wird klar, dass hervorragendes Putten nicht ganz so einfach zu erlernen ist, wie es auf den ersten Blick erscheint.
Jan Vonavka
Wichtiger Grundsatz beim Golf: Kenne Deine Flugbahnen!
Auch der weiteste Weg beginnt mit einem ersten Schritt.
Konfuzius
Hast Du Dich schon einmal gefragt, was bei einer Schwungumstellung Dein erster Schritt sein sollte? Die Antwort lautet: „Kenne Deine Flugbahnen!“
In der Fachsprache des Golfs verwendet man auch den Begriff “Ballflugmuster”.
Das Ballflugmuster (bzw. die Flugbahnen) beim Golf kann man von der Richtung, der Flughöhe und der Weite unterscheiden. In diesem Beitrag betrachten wir den Ballflug nur rein von der Flugrichtung.
Die folgenden Lerninhalte eignen sich für Golfer aller Spielstärken. Und ja, auch für die single Handicapper unter Euch!
Welche Flugbahnen hast Du bisher bei Deinem Golfspiel kennengelernt? Wenn Deine Antwort jetzt lautet: „den geraden Schlag, den Schlag nach links und den Schlag nach rechts“, dann solltest Du Dir diesen Beitrag erst recht durchlesen.
Es gibt natürlich auch noch ungewollte Flugbahnen, bei denen man den Golfball unsauber trifft, wie z.B. der dünne Schlag (getoppt), der fette Schlag (zu viel Boden), Socket (mit der Hacke getroffen) und Treffer mit der Spitze des Schlägers. Wir gehen in diesem Beitrag allerdings davon aus, dass die Golfbälle sauber mit dem Sweetspot getroffen sind.
Wieso Dein Ballflugmuster so wichtig ist?
Die Antwort auf diese Frage erfährst Du in diesem Video:
Die 9 Flugbahnen
Dies sind, mal abgesehen vom geraden Schlag, die ungewollten Flugbahnen in Deinem Spiel. Man unterscheidet die Flugbahnen von der Startrichtung und der Flugkurve (also wohin der Ball seitlich abdreht). Lerne die 9 Flugbahnen voneinander zu unterscheiden!
Du denkst, Du kennst Dein Ballflugmuster? Wenn ja, dann sieh trotzdem noch einmal etwas genauer hin! Du wirst möglicherweise feststellen, dass der Ball doch manchmal leicht aus der Richtung startet oder gegen Ende des Ballflugs eine minimale Kurve aufweist. Schärfe Dein Bewusstsein für diese leichten Abweichungen, denn sie spielen eine große Rolle beim Analysieren des Treffmoments.
Draw und Fade
Achtung! Dies sind beabsichtigte Flugkurven, welche nur den Könnern unter Euch vorbestimmt sind.
Draw
Der Draw ist ein Schlag, welcher rechts vom Ziel startet und mit einer leichten Linkskurve im Ziel landet.
Bei diesem Schlag schwingt man von innen nach außen durch den Ball und das mit geschlossener Schlagfläche zur Schwungbahn. Dadurch kommt das Schlägerblatt, mit geringerem dynamischem Loft, flacher in den Ball. Dieser Treffmoment erzeugt weniger Backspin. Der Draw fliegt dadurch weiter und der Ball hat einen flacheren Landewinkel im Grün, wodurch der Ball nach dem Aufkommen weiter ausrollt.
Fade
Der Fade ist ein Schlag, welcher links vom Ziel startet und mit einer leichten Rechtskurve im Ziel landet.
Man schwingt bei diesem Schlag von außen nach innen durch den Ball und das mit offener Schlagfläche zur Schwungbahn. Dadurch kommt das Schlägerblatt, mit größerem dynamischem Loft, steiler von oben in den Ball. Dieser Treffmoment erzeugt mehr Backspin. Der Fade fliegt dadurch nicht so weit und der Ball hat einen steileren Landewinkel im Grün, wodurch der Ball schneller liegen bleibt.
Flugbahnen bei Linkshändern
Zusammenfassung
Wenn die Golfer zur Driving Range aufbrechen, um an ihrem Schwung zu arbeiten, dann kann man die unterschiedlichsten Herangehensweisen ans Training beobachten.
Die meisten Golfer streben nach einer besseren (bzw. schöneren) Bewegung, ohne dabei ihre Flugbahnen zu berücksichtigen. Hierbei wird der physikalische Aspekt des Treffmoments zu wenig, ja manchmal sogar gar nicht, berücksichtigt.
Nach jedem Golfschlag kann man vom Ballflug auf den Treffmoment schließen und das mithilfe der Ballfluggesetze, welche das Thema meines nächsten Beitrags sind. Zu wissen, wie sich der Schläger durch den Ball bewegt hat, ist die Grundlage für weitere Korrekturen am Schwung.
Den Golfschwung zu verändern, ohne den Treffmoment zu berücksichtigen, ist das Gleiche, als würde man ein wunderschönes Flugzeug bauen, welches mit Tragflächen ausgestattet ist, die dem Flugzeug nicht ermöglichen in die Luft zu steigen. Bei Flugzeugen gibt es die Aerodynamik, durch die ein Flugzeug fliegen kann und beim Golfschwung gibt es den korrekten Treffmoment mit seinen Ballfluggesetzen. Letzten Endes dürfen wir nicht vergessen, warum wir uns die ganze Mühe machen:
Wir wollen den Ball in ein Ziel schlagen.
Interview mit Marcel Siem über seinen Schwung & mit Tipps für Golfer mit Slice
Zu diesem Video
Marcel Siem erzählt etwas über seinen Schwung und hat auch einen sehr guten Tipp zum Abtrainieren des Slice. Bei den diesjährigen D+D Real Czech Masters, ein Turnier auf der European Tour, traf ich Marcel Siem auf der Range. Es war Dienstag, also zwei Tage vor dem Turnier, und der Marcel hat mir gezeigt wie er sich schwungtechnisch vorbereitet. Er zeigte mir seine Übung, mit zwei Alignmentsticks, bei der er mit einem Drill immer die Kontrolle hat, über seine Schwungbahn im Treffmoment (also den Clubpath).
Schwung von Marcel Siem
Marcel geht jetzt seit zwei Jahren durch eine konstante Schwungänderung. Er hatte vorher den Schwung verloren, da er den Versuch gewagt hat beim Ausholen eine offene Schlagflächenstellung und ein zum Handrücken gebeugtes Handgelenk, zu verändern. Der Marcel stellte fest, dass ihm diese Korrektur nicht liegt, da er diesen Schwung seit 30 Jahren so ausführt und diese Bewegung schon zu sehr automatisiert hat. Deshalb versucht er jetzt seit zwei Jahren wieder zu seinem alten Schwung zurück zu finden.
Bitte nicht nachmachen!
Marcel Siems Schwung ist eine Bewegung bei der der Hobbygolfer, mit höherem Handicap, nicht versuchen sollte Elemente dieser Bewegung zu kopieren. Der Marcel hat beim Ausholen, wie bereits erwähnt, ein zum Handrücken gebeugtes Handgelenk mit offener Schlagfläche. Mit so einer Position würde der Hobbygolfer mit höherem Handicap höchstwahrscheinlich Slices schlagen. Der Marcel Siem ist ein Profigolfer mit großem Talent für die Koordination. Deshalb ist er in der Lage diese Position so auszugleichen, indem er die Schlagfläche bis zum Treffmoment wieder so schließt, sodass das Schlägerblatt im richtigen Moment wieder zum Ziel zeigt.
Marcel Siems Tipp für alle Golfer mit Slice
Bei einem Slice schwingt der Schläger im Treffmoment von außen nach innen mit geöffneter Schlagfläche zur Schwungbahn (mehr zur Schlagflächenstellung und Schwungbahn gibt es hier). Bei der Übung, die der Marcel zeigt, hat man genau die Kontrolle, auf welcher Schwungbahn der Schläger in den Ball kommt. Slicer müssen häufig noch im Schwungverlauf bis zum Treffmoment die Schlagfläche schließen. Es kann also sein, dass allein durch das verändern der Schwungbahn, der Slice noch nicht beseitigt ist.
Der steinige Weg zur European Tour – Portrait über Tourpro Manuel Trappel
Bei der Prague Golf Challenge (05.07. bis 08.07.2018) traf ich den Challenge Tourprofi Manuel Trappel. Der Manuel ist Vorarlberger und spielt seit 6 Jahren auf der Challenge Tour. Zu all seinen Erfolgen zählt auch der, noch zu Amateurzeiten gewonnene, Europa-Meistertitel der Amateure. Mit diesem Erfolg hat sich Manuel 2011 auf einer Trophäe, neben Namen wie Sergio Garcia und Rory McIlroy, verewigt.
Manuel hat mir von dem Leben auf der Tour erzählt, wie er es auf die Tour geschafft hat, von seinen Sponsoren, über seine Trainingsmethoden und was seine Ziele sind.
Die Challenge Tour ist eine Turnierserie und ist die zweite Liga der European Tour. Die erfolgreichsten Spieler dieser Turnierserie erspielen sich die Tourkarte für die European Tour im nächsten Jahr.
Nachdem ich dem Manuel und all den anderen Profigolfern hier zugesehen habe, kann ich nur sagen, dass kein spielerischer Unterschied im Vergleich zu den Profis auf der European Tour zu sehen ist. Einziger Unterschied ist, dass die Spieler auf der European Tour schon am Ziel angekommen sind. Es gibt Profis die brauchen mehrere Anläufe um ihr Ziel zu erreichen aber auch Profis, die ihr Ziel nie erreichen werden, da die Konkurrenz so unglaublich groß ist.
Was aber am Ende den Unterschied ausmacht, ist das Selbstvertrauen, das der Spieler mitbringt. Er braucht Nerven aus Stahl, wenn es in einer Finalrunde darauf ankommt, und im richtigen Moment das Quäntchen Glück, damit der Putt auch dann ins Loch geht, wenn es gerade wichtig ist.
Worum geht es in diesem Video?
Um den Treffmoment zu verbessern, sollte man den Golf Lie Winkel des Schlägers dem dynamischen Lie Winkel des Spielers anpassen. Der Golf Lie Winkel ist ein wichtiger Faktor bei der Auswahl der richtigen Golfschläger und wird beim Golfschläger Fitting berücksichtigt. Von Spieler zu Spieler variiert der dynamische Lie Winkel durch die unterschiedlichen Körpermaße und durch die individuelle Schwungtechnik.
Was lernst Du in diesem Video?
Du lernst beide Winkel etwas besser kennen. Du erfährst zum Beispiel, wie Du durch Dein Divot erkennen kannst, ob der Lie Winkel des Schlägers Deinem dynamischen Lie richtig angepasst ist. Weiter lernst Du auch, dass durch Schwungfehler der dynamische Lie im Treffmoment zu steil sein kann. Somit kann es auch passieren, dass der Lie Winkel des Schlägers zwar richtig angepasst ist, Du aber durch einen Schwungfehler mit zu steilem dynamischem Lie die Bälle unsauber triffst. Das Divot würde auch in diesem Fall verraten, wenn etwas nicht stimmt. Hier müsste man den Golfschwung verändern und nicht den Lie Winkel des Schlägers.
Typische Schwungfehler bei zu steilem dynamischem Lie im Treffmoment sind:
- Oberkörper ist zu weit nach vorne gebeugt
- Die Arme schwingen auf einer zu steilen Ebene
- Der Schläger wird beim Einleiten des Rückschwungs bewusst gerade auf der Verlängerung der Ziellinie nach hinten geführt (anstatt auf einer neutralen Ebene nach innen)
- Im obersten Punkt ist der Schläger gekreuzt und schlägt im Abschwung um, sodass die Hände zu weit vorne im Treffmoment landen
- Im Abschwung ist der Schläger zu weit vorne.
Wenn der Lie Winkel des Schlägers und der dynamische Lie des Spielers nicht übereinstimmen, leidet die Sauberkeit des Treffmoments und die Richtung des Ballfluges darunter. Am Ende dieses Videos wird Dir klar wie wichtig es ist beim Kauf von Golfschlägern einen Golflehrer für ein Golfschläger Fitting zurate zu ziehen. Natürlich werden beim Golfschläger Fitting neben dem dynamischen Lie auch Faktoren berücksichtigt wie Schlägerlänge, Schaftflexibilität, Schlägerkopfwahl, Griffdicke und vieles mehr.
Golf Treffmoment verbessern – Thema: Schlagflächenstellung & Schwungbahn
Um im Golf den Treffmoment zu verbessern, muss man alle 8 Treffmomentfaktoren berücksichtigen. Die Schlagflächenstellung und die Schwungbahn sind zwei der acht Treffmomentfaktoren beim Golf. In diesem Video erfährst Du welchen Einfluss sie auf den Ballflug haben, und wie Du sie analysieren kannst.
Der richtige Golfschwung: Das kleine 1×1
Der richtige Golfschwung ist eine Wissenschaft für sich. Bevor man in der Lage ist seinen Golfschwung als Gesamtes besser zu verstehen, muss man sich allerdings erst einmal dem kleinen 1×1 des Golfschwungs widmen.
Es gibt ein paar Profigolfer auf der PGA Tour, die von der idealen Schwungtechnik abweichen wie z. B. Jim Furyk. Warum sie trotzdem erfolgreich sind und was Du daraus lernen kannst, erfährst Du in meinem Video.
Finaltag bei den D+D Real Czech Masters 2017 mit Haydn Porteous und Lee Slattery im letzten Flight. Ich habe das Ganze für Dich kommentiert.
Golfprofis hautnah! Beim D+D Real Masters in Prag habe ich Martin Kaymer, Lee Westwood, John Daly und viele mehr live erlebt. Ein paar Eindrücke habe ich in diesem Video zusammengestellt.